Roland Berger

Die Skulptur „Pillar in Motion“ wirkt wie ein eingefrorener Moment des Übergangs – zwischen Spannung und Auflösung, zwischen Formung und Bewegung. Die schlanke, vertikale Bronze scheint sich zu winden, sich zu dehnen, als folge sie einem inneren Puls. Ihre Oberfläche changiert zwischen spiegelnder Glätte und weich eingedrückten Verformungen, die an Druckwellen oder organische Prozesse erinnern.

Auf der Rückseite durchbricht ein unbehandelter Streifen den Rhythmus der polierten Fläche. Das rohe, raue Material steht in starkem Kontrast zum glänzenden Vordergrund und lässt die Skulptur wie ein in der Transformation begriffenes Objekt erscheinen. Die Materialspannung zwischen Glätte und Unbearbeitetem verweist auf Kräfte von Erosion, Bearbeitung oder Zeit.

Obwohl abstrakt, evoziert die Skulptur eine fast surreale Gegenwart – wie ein Fragment aus einer anderen Realität oder eine reduzierte Spur einer Bewegung, deren Ursprung unbekannt bleibt. Berger spielt mit formaler Strenge und vibrierender Lebendigkeit – ein stiller Körper, in dem Bewegung weiterwirkt.