Dick Berckenkamps Wondering aus der Serie Beyond Words artikuliert den Prozess des Hinterfragens und Forschens als eine handfeste, räumliche Konstruktion. Das Werk fängt jenen Moment der geistigen Offenheit ein, in dem sich Gedanken nicht nur formen, sondern aktiv Materie untersuchen und neu zusammensetzen. Die für Berckenkamp charakteristische Balance zwischen Impuls und Struktur wird hier zur Metapher für eine Neugier, die buchstäblich „begreifen“ will.
Die Komposition besticht durch eine kraftvolle Diagonale: Ein massiver, violetter Farbraum bildet die emotionale Basis, auf der ein reales, brettartiges Element als Collage-Objekt aufgebracht ist. Durch diesen Einsatz physischer Materialien rückt das Werk in die Nähe des Combine Painting – einer Tradition, die seit dem Dadaismus die Grenze zwischen Malerei und Objekt auflöst. Dieses „Brett“ wirkt wie eine architektonische Setzung oder eine Untersuchungseinheit, die den Blick bricht und das Geistige im Physischen verankert.
Die über das Objekt schwingenden, weiten schwarzen Linienbögen wirken wie suchende Gedankenbahnen, die das Material erkunden, es vermessen und im Prozess des Kreierens neu verorten. In diesem Zusammenspiel evoziert Berckenkamp das Bild eines Verstandes, der nicht nur passiv staunt, sondern das Gefundene aktiv analysiert und konstruktiv erweitert. Die vertikalen Farbspritzer und die präzisen dunklen Spuren auf dem Holz erzeugen eine viszerale Reibung zwischen der Leichtigkeit der Farbe und der tektonischen Schwere des Objekts.
Der rohe, neutrale Hintergrund dient als stille Bühne für diesen Prozess des Machens und Untersuchens. Das Ergebnis ist ein Werk, das sich jeder flüchtigen Betrachtung entzieht: zugleich strukturell und improvisiert, fest gefügt und doch im Fluss. Wondering wird so zu einer Einladung, den Akt des Denkens als eine Form der Arbeit zu verstehen – als eine vitale Kraft, die im Raum zwischen dem Künstler, dem Material und dem Betrachter ständig neue Realitäten erschafft.