Echoes of Egypt - Veit Korn Imhof Fine Arts, Imhof, Sculpture

In Echoes of Egypt verschmelzen archaische Formensprache und zeitgenössische Reflexion zu einem kraftvollen Symbol der existenziellen Verlorenheit des Menschen. Der in Stein eingeschlossene, nahezu versinkende Kopf erinnert in seiner Fragmentierung und Entrücktheit nicht nur an antike Sarkophage, sondern auch an Werke von Alberto Giacometti – insbesondere an dessen rahmenartige Inszenierungen von Raum, Leere und Mensch.

Das Gesicht – teilweise im Material versunken, durch Oxidation gezeichnet – wirkt entrückt, isoliert und nahezu ausgelöscht. Die offene Mundpartie evoziert eine stille Klage oder einen stummen Schrei, der nie gehört wird. Der Ausdruck bewegt sich zwischen Auflösung und Beharrung – ein Abbild existenzieller Grenzerfahrung.

Korns Skulptur bedient sich der Sprache des Existenzialismus: Die rohe Materialität, das Eingeschlossensein, die Spuren der Zeit rufen zentrale Motive wie Einsamkeit, Angst, Freiheit und die Suche nach Sinn auf. Ebenso zentral ist das Thema der Vergänglichkeit – nicht nur im physischen Zerfall des Materials, sondern im Gefühl, dass alles, was menschlich ist, Erinnerung, Bedeutung und Identität, dem Verlöschen unterliegt. Der Mensch als Wesen, das in die Welt geworfen ist, gefangen zwischen Bewusstsein und Bedeutungslosigkeit, findet hier seine plastische Entsprechung. Was bleibt, ist ein Blick aus der Tiefe: starr, aber nicht leer. Ausdruck einer Existenz, die sich ihrer selbst bewusst ist – und darunter leidet.

Das Werk wirkt wie eine archäologische Entdeckung aus einer imaginären Vergangenheit oder Zukunft. Es lädt zur Kontemplation ein, nicht nur über das alte Ägypten, sondern über das Wesen menschlicher Erinnerung, Sterblichkeit, Verfall und das Verlangen nach Bedeutung in einem gleichgültigen Kosmos.

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