Labok - Chef de Mulu Imhof Fine Arts, Imhof, Painting Chef de Mulu

Benannt nach dem gleichnamigen Ort in Kelantan (Malaysia) verdichtet Chef de Mulu in Labok keine topografische Karte, sondern ein Klima: Ein graues, querlaufendes Band lässt sich als Straße lesen, daneben schemenhafte Rechtecke wie Gebäudekanten. Doch Naturalismus wird bewusst verweigert. Dichte Rot- und Magentaflächen, in energischem Pinselduktus geschichtet, vermitteln die drückende Hitze; kühle Blau- und Türkistöne sickern in die warmen Schichten und machen die Feuchtigkeit spürbar.

Stilistisch bewegt sich das Werk in der gestischen Abstraktion und lässt sich als abstrakt-expressionistisch beschreiben; stellenweise mit tachistischen Akzenten – sichtbar in den fleckenhaften, spontan gesetzten Partien, wo Farbe läuft, kratzt und sich mischt. Die Wirkung entsteht nicht über glatte Farbfelder, sondern über aufgeraute, ineinandergreifende Zonen und den Warm–Kalt-Kontrast, der Temperatur und Schwüle unmittelbar spürbar macht.

So wird Labok zur subjektiven Topografie – eine Erinnerungskarte aus Farbe, Temperatur und atmosphärischer Dichte. Chef de Mulu übersetzt die Eindrücke eines typischen malaysischen Ortes in eine sinnliche Ebene: die Schwere der Hitze, die Feuchte der Luft und die aufgeladene Oberfläche, fern jeder naturalistischen Darstellung.

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