In diesem Gemälde greift Miklós Németh auf die leuchtende Farbästhetik des Fauvismus und die subjektive Formensprache des klassischen Expressionismus zurück. Die urbane Szenerie entfaltet sich in einer klar strukturierten Komposition aus rhythmisch gesetzten Farbflächen und vereinfachten architektonischen Formen. Gebäude, Figuren und Fahrzeuge sind deutlich erkennbar, jedoch perspektivisch gebrochen und leicht verzerrt, um Bewegung und Dynamik zu erzeugen.
Die Farbpalette ist intensiv und ungebrochen: kräftige Rottöne, leuchtendes Gelb, sattes Grün, kühles Blau und violette Akzente formen ein pulsierendes Stadtbild. Wie im Fauvismus bleiben die Farben voneinander getrennt und unvermischt, was dem Werk eine dekorative, fast plakative Wirkung verleiht. Zugleich erinnern die vereinfachten Formen und die markante Linienführung an den Expressionismus der frühen Moderne, in dem emotionale Interpretation über realistische Darstellung gestellt wird. Das Ergebnis ist eine Stadtansicht voller Energie und farbiger Harmonie, die den Blick des Betrachters sofort einfängt.