Dick Berckenkamp

Über den Künstler

Dick Berckenkamp (1955) – Die Visualisierung des Ungreifbaren

Dick Berckenkamp widmet sein künstlerisches Schaffen der Herausforderung, flüchtige Phänomene wie Zeit, Klang und Bewegung in einem statischen Medium dauerhaft erlebbar zu machen. Seine fundierte künstlerische Basis legte er während seiner Ausbildung an der Willem de Kooning Academie sowie bei Codarts. Seine Werke befassen sich mit der Spurensuche nach emotionalen Resonanzen, die er an der Schnittstelle von Malerei, Tanz und Musik verortet. Stilistisch bewegt er sich dabei zwischen lyrischer Abstraktion, expressiver Figuration und einer modernen Post-Abstraktion.

In der Serie Beyond Words wird die Malerei zum Protokoll innerer Zustände. In Werken wie Waiting oder Whispering fängt Berckenkamp Momente des Innehaltens oder zarte akustische Reize ein und übersetzt sie in eine psychologische Landschaft. Ähnlich wie im Spätwerk von Martha Jungwirth entsteht hier Bewegung aus intuitiven, somatischen Setzungen, die eine viszerale Intensität zwischen grafischer Spannung und biomorphen Farberuptionen erzeugen.

Die Composition-Serie widmet sich der Transformation von Körperlichkeit sowie zwischenmenschlichen Schwingungen und Klängen. Dabei gelingt es ihr, das Unhörbare und Unsichtbare durch Farbe und Form erlebbar zu machen. In Arbeiten wie Let’s dance oder Heroes nutzt Berckenkamp markante Konturlinien, um Bewegungsabläufe und emotionale Begegnungszonen zu markieren. Die Deformation dient hierbei insbesondere als rhythmische, vitale Dynamik. So fungiert die Malerei als Resonanzraum für Gefühle, die sich der präzisen Benennung entziehen und als kollektiver Gänsehautmoment jenseits des Sichtbaren direkt unter die Haut gehen.

Mit Radio Spritz radikalisiert Berckenkamp den Dialog zwischen Impuls und Struktur, indem er die Leinwand flach liegend von allen Seiten bearbeitet. Malerei wird hier konsequent als reine Bewegung und „Sampling“ visueller Informationen definiert. Acryl und Spraypaint verbinden sich zu sprühenden Rhythmen und kreuzenden Signalen, die an die Schwingungsanzeigen eines Radios erinnern. Stilistisch fest in der Post-Abstraktion verankert, entstehen so visuelle Partituren des für das Auge eigentlich Unsichtbaren.

Berckenkamps Werk, das bereits u.a. im Stedelijk Museum Schiedam (Gruppenausstellung Troost, 2021/2022), im Theater Amare in Den Haag (Switch, 2023), in Fort Sabina, Willemstad (You Are Here, 2015) sowie in der Galerie de 7e Hemel in Bussum (2014) zu sehen war, ist eine Einladung, die Welt hinter dem Sichtbaren zu erkunden – dort, wo Farben zu Klängen, Konturen zu Gefühlen und statische Leinwände zu lebendigen Energiefeldern werden.

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