Kunstgalerie Imhof Fine Arts präsentiert fragile states – eine Inszenierung, in der die Grenzen zwischen innerem Empfinden und äußerer Form verschwimmen. Es entsteht ein Dialog über das Leise und das Unaussprechliche, bei dem die malerische Offenheit und die skulpturale Zurückhaltung eine gemeinsame Schwingung finden.
Im Zentrum steht Berckenkamps Werk Composition I (I guess I just feel like). Das Gemälde fungiert als lichtvolles Untersuchungsfeld für emotionale Zustände, die sich einer präzisen Benennung entziehen. Durch lockere, suchende Linien werden zwei Figuren spürbar, die in einer sanften, fast schwebenden Interaktion miteinander stehen. Während strahlendes Zitronengelb und weiches Türkis das energetische Zentrum bilden, verleihen weite weiße Flächen dem Werk eine bemerkenswerte Leichtigkeit. Die fließenden Pinselstriche und vertikalen Farbtropfen verstärken den Eindruck eines flüchtigen Augenblicks zwischen Entstehung und Auflösung. Es ist eine Schwingung, die sich im Zwischenraum entfaltet und die Zerbrechlichkeit menschlicher Empfindungen jenseits von Worten reflektiert.
Flankiert wird diese malerische Dynamik durch Roland Bergers Skulpturen Held in Flow und Drift Within. In Held in Flow arbeitet Berger mit einer vertikal aufstrebenden Form, deren rhythmische, organische Einheiten an natürliche Wachstumsprozesse oder einen fließenden Fluss erinnern. Die Skulptur steht als stille Resonanz zwischen Geste, Zeichen und Struktur im Raum. Einen bewussten Kontrast bildet Drift Within, gefertigt aus Serpentinstein, der die Spannung zwischen rohen, unberührten Oberflächen und bewusst geglätteten, geometrischen Ebenen erforscht.
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